28 Juni '17

Stadtteilpark Holligen Nord Bern

Kategorie: Wettbewerbe

TRIO - Von der lebendigen, urbanen und hektischen Stadtschicht taucht man ein in die ruhige, natürliche und offene Parkschicht.

 

TRIO 2. Rundgang (mit FRB+ Partner Architekten AG, Ittigen)

 

Schichten

Von der lebendigen, urbanen und hektischen Stadtschicht taucht man ein in die ruhige, natürliche und offene Parkschicht, welche tiefergelegen und eingerahmt vom wertvollem Baumbestand sowie der neuen Siedlung eine einmalige Atmosphäre anbietet.

 

 

Stadtteilpark

Der neue Stadtteilpark bietet den Besuchern mit seiner grosszügigen und nutzungsoffenen Bühne eine hohe Erlebnis- und Lebensqualität. Er wird zum neuen, aktiven Hotspot im Holligen-Quartier und wertet dieses massgeblich auf. Das südlich der Schlossstrasse gelegene Areal wird zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls zum Stadtteilpark. Dieser soll eher einen ruhigen, weitläufigen Charakter erhalten und wird durch den aktiven Hotspot des nördlichen Parkteils entlastet.

Ost- und West-Tribüne (Morgen- und Abendsonne) laden zum Verweilen und Beobachten der weitläufigen Spielwiese und des grosszügigen Badeteichs ein. Die West-Tribüne ist etwas breiter ausformuliert und übernimmt mit der Einbindung der Wildhecke auf Kiesbelag entlang der Huberstrasse eine ökologische Funktion. Die Ost-Tribüne grenzt direkt an den Badesee mit naturnaher Uferzone aus Flusskies und schafft mittels der schwebenden Dachscheibe eine wettersichere Verbindung zum ehemaligen kleinen Mutachpark mit abwechslungsreichem Spielplatz und geplantem Quartierraum. Die weitläufige Promenade entlang der neuen Siedlung verbindet zwischen Ost und West. Gleichzeitig übernimmt diese auch die Funktion der Interaktion zwischen den Ateliers und dem Gemeinschaftsraum der angrenzenden Siedlung. Die Promenade als übergeordnete Wegverbindung wird in der Nacht beleuchtet, wie auch das schwebende Dach, Teile des Teiches und die Querverbindungen Schlossstrasse-Mutachstrasse.

Ein lebendiger Ort entsteht, welcher die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt und alle Altersstufen, Bevölkerungs- und Interessengruppen zum Verweilen einlädt.

Wohnsiedlung

Die neue Wohnsiedlung am Stadtteilpark bietet im Aussenraum vielfältige Nutzungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Erschliessung und Belagsoberflächen werden weitgehend vorgegeben, während den Bewohnern eine möglichst grosse Freiheit in der Aneignung und Nutzung des Aussenraums angeboten wird.

Entlang der öffentlichen Erschliessungswege mit Velounterständen gelangt man zu den grosszügigen Eingangsbereichen, welche als Plattform und Begegnungszonen eine wichtige Funktion übernehmen. Unmittelbar vor den Wohnbereichen befinden sich private Zonen, welche sich klar von den öffentlichen und halböffentlichen Bereichen abgrenzen und für die nötige Privatsphäre sorgen. Der öffentliche Quartierplatz (Piazza) mit Sitzgelegenheiten unter Tulpenbäumen, Wasserbecken, angrenzender Bar und Kita, wertet das gesamte Quartier auf und sorgt für die Interaktion zwischen den Be- und Anwohnern. Tiefgarageneinfahrt, Besucherparkplätze und Sammelstelle werden gebündelt und nahe der Huberstrasse angesiedelt. Das Herzstück der Siedlung ist der Hof mit den drei Inseln. Über Schotterrasen gelangt man frei und bequem zu den Themeninseln Nutzgarten/Kleintiere, Grill'n'Chill und Spielburg mit Spielwald, welche je nach Bedürfnis der Bewohner skalierbar sind und sich den jeweiligen Nutzungen anpassen. Entlang der Park-Promenade schafft ein naturnahes Retentionsbecken die physische Grenze zum anliegenden Park, ohne diesen dabei räumlich von der Siedlung abzutrennen. Im Norden sorgt ein nutzungsfreier Öko-Grünstreifen zu den bestehenden Wohngebäuden für die nötige Distanz und Akzeptanz. Wegverbindungen und Eingangsbereiche werden in der Nacht beleuchtet.

Der Aussenraum der neuen Wohnsiedlung bietet den Bewohnern und Anwohnern eine hohe Lebensqualität mit der Möglichkeit durch Aneignung über die Zeit einen sich ständig wandelnden, interessanten Ort mit einem hohen Identifikationswert zu schaffen.

Aussenräume, Raumkörper

Im Zentrum der Bebauung befindet sich der Hof. Er ist der Abschluss der additiven Raumabfolge Schlossareal - Stadtteilpark - Siedlungshof.

Als visuelles Bindeglied zum Stadtteilpark und funktionales Verbindungselement zum nördlichen Zugangsbereich Huberstrasse, sowie zum östlichen Platz (Piazza), bildet der Hof die Siedlungsmitte und ist Aufenthalts- wie Kommunikationselement zugleich.

Die auf der Stadtebene liegende östliche Piazza wird im Zusammenspiel mit den Häusern B und C sowie dem angrenzenden Bestand räumlich definiert. Sie (Piazza) ist der städtische Platz in der Bebauung welche öffentlich genutzt werden kann, und auf der Stadtebene des Stadtteilparks weitergeführt wird. Das im Kopf des Hauses C angeordnete Café mit seinem Aussenbereich ist dabei Mittelpunkt dieser Raumabfolge.

Der nördliche Zugangsraum dient einerseits der Erschliessung (Zugang, Einfahrt Einstellhalle) und anderseits zum Aufenthalt mit Sicht durch den Hof Richtung Park und Schlossareal.

Betrachtungsperimeter

Der Stadtteilpark könnte durch die Aufnahme einzelner Gestaltungselemente, Richtung Stadt auf dem Loryplatz weitergeführt werden. Der grosszügige zentrale Quartierraum wäre in verkleinerter Bauweise als Lory-Café denkbar, und würde den Loryplatz deutlich aufwerten und zum Verweilen einladen. Ähnliche Elemente sind in angepasster Form auch auf dem Schlossareal möglich. Identifikationsmerkale könnten auch in Form von Sitzelementen, Wasserflächen (Brunnen) etc. in den genannten Betrachtungsräumen eingesetzt werden.