22 Mär. '18

Heilpädagogische Schule Bern (3. Rang)

Kategorie: Wettbewerbe

Drei Gärten - Das Projekt besticht durch eine präzise Setzung der Bauvolumen und der wohl proportionierten und gut nutzbaren Aussenräume.

 

Drei Gärten 3. Rang (mit werkruppe agw, bern)

 

Quartierintegration – übergeordnetes Ganzes

Die neue Heilpädagogische Schule schlägt am vorgesehenen Standort eine gebäudetypologische Brücke zu der bestehenden Schulanlagen von Hans Brechbühler im Nordosten. Die markante Stellung der Turnhalle an der Kreuzung Morgenstrasse – Statthalterstrasse ist sowohl Ankerpunkt der neuen Schulanlage als auch räumliche Definition des Rasenspielfeldes entlang der Morgenstrasse im Südwesten. Die stark ausformulierten Erschliessungsbauten der Statthalterschule werden als gemeinsames Merkmal übernommen und beim Neubau der Heilpädagogischen Schule neu interpretiert und ausformuliert: Drei breite, wettergeschützte und öffentlich zugängliche Lauben empfangen die Ankommenden. Diese einheitliche Typologie von Alt und Neu sowie die klar zugeordneten Aussenräume lassen im Quartier eine Schulinsel entstehen, die durch ihren übergeordneten Zusammenhalt eine erlebbare Einheit bildet und so ihre Berechtigung im Statdtgefüge festigt.

 

 

Drei Gärten – Eine Schule

Der windmühlenartig gegliederte Baukörper schafft drei Aussenräume unterschiedlicher Prägung – ‚drei Gärten’– auf dem Grundstück. Nach Norden, an der Statthalterstrasse und mit Bezug zur bestehenden Schulanlage, liegt der übersichtliche Vorplatz, welcher als Erschliessungsraum für Veranstaltungen und als Ankunftsort für Kinder und Lehrer dient. Nach Südosten, zur Morgenstrasse hin, entsteht ein grosszügiger Freiraum, der die Gartenzimmer der Eingangsstufe sowie den Allwetterplatz beinhaltet und der durch die strassenbegleitende Baumreihe eine angemessene räumliche Abgrenzung von der Strasse erhält. Nach Südwesten, zu den Wohnhäusern an der Wangenstrasse, wird ein gartenähnlicher Pausenhof mit unterschiedlichen Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten geschaffen.

Der alte Baumbestand und die neu gepflanzten Bäume säumen als schöner Grünfilter den Perimeter und bilden im Zusammenspiel mit der niedrigen Schule eine parkartige Situation. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Begegnungsorten und Rückzugsmöglichkeiten strukturiert die drei Gärten als einladende und geschützte Welt für Kinder. Die Schulanlage bietet Anreize, das selbständige Arbeiten mit der Umwelt zu fördern. Der Entwurf zeigt eine Umgebung mit «Wohnraum-Qualitat».

Auszug Jurybericht

'Die Gestaltung der Umgebung lässt dank der klugen Platzierung der Baukörper keine Restflächen entstehen. Es gibt keine durchgehende Grünanlage, dafür aber umlaufend attraktive, gut proportionierte und funktionierende Räume. Die Hecken- und Baumstruktur wird weitgehend erhalten und gut eingebunden. Die Vorgaben der Biodiversität sind umsetzbar. Der Entwurf zeigt eine Umgebung mit «Wohnraum-Qualität». Dies zeigt sich im Besonderen darin, dass zahlreiche kleinräumige Orte geschaffen werden. Das Naturerlebnis kann gut mit den zahlreichen Ansprüchen an die Gartenanlage kombiniert werden. Konfliktzonen sind weitgehend entflochten. Die Aussensportanlage liegt in der Nähe der Sporthalle und der Morgenstrasse. Dank der spannenden Raumabfolge, der guten Erschliessung und dem naturnahen Potenzialraum ist der landschaftsarchitektonische Beitrag wertvoll.'

'Das Projekt weist aussenräumlich eine hohe Qualität auf.'