12 Mai '06

Strandbad Küssnacht

Kategorie: Wettbewerbe

Splash - Der See als natürliche Hauptattraktion.

 

Splash (mit Gygax Architekten, Bern)

Ausgangslage

Das Strandbad Küssnacht befindet sich an der Schnittstelle von Siedlungsraum und Landschaft. Auf diese besondere Exposition wird bei der Gestaltung des neuen Strandbades eingegangen.

 

 

Gesamtkonzept

Der landschaftliche Teil führt buchtartig in das Strandbad hinein. Der Siedlungsteil wird orthogonal gehalten. Es entsteht dabei eine klare Nutzungstrennung, welche durch die imaginäre Grenze des Steges gezeichnet wird. Der landschaftlich, passive Bereich dient den Besuchern als  Liegewiese, der Siedlungsbereich beinhaltet die aktiven Elemente. Bei der Gestaltung wird darauf geachtet, möglichst viel Spielraum für unterschiedlichste Nutzungen zuzulassen.  Die Garderoben und das Restaurant werden unter einem grosszügigen Dach angeordnet, welches als Rahmen ausgebildet wird. Der Rahmen verbindet zwischen Landschafts- und Siedlungsbereich. Unter diesem Rahmen hindurch fliesst der See bis in den Zugangsbereich und führt den Besucher ins Strandbad. Der See nimmt, wie der Rahmen, die Funktion eines Bindeglieds zwischen Landschafts- und Siedlungsbereich ein. Die Parkplätze werden neu weiter südwestlich angeordnet, um die Bedeutung des Zugangsbereiches zu unterstreichen.

 

Aussenanlagen

Der See mit seinem ständig wechselnden Pegelstand ist Hauptelement der gesamten Anlage. Von der Seebergstrasse aus erreicht man  über die langezogene Zugangstreppe (Fussgänger) oder über den Parkplatz den Holzsteg. Beim Eingangsbereich wird der Holzbelag durch  Natursteinplatten vom Gebäuderahmen unterbrochen. Dieser führt die Besucher nach links oder rechts zu den verschiedenen Bereichen. Der Holzsteg führt weiter bis zum Sprungturm und unterteilt in die beiden Aussennutzungsbereiche. Siedlungsseitig führt ein Weg aus grossformatigen Betonplatten entlang der vier aktiven Teilbereiche. Diese beinhalten Aussenbad (Becken 25m),  Kinderspielbereich mit Wassertreppe (Wasserpumpen, Stauelemente, Podeste) und Spielgeräte, Spielbereich Sandstrand und Beachvolleyballfeld mit Holzdeck. Landschaftsseitig gelangt man direkt vom Natursteinrahmen zum passiven Bereich. Dieser beinhaltet eine grosszügige Liegewiese durchsetzt von Baumgruppen (Zitterpappeln). Ins Seebad gelangt man über den Kiesstrand. Die Kante zwischen Liegewiese und Kiesstrand zeichnet das Niveau des  Jahrhunderthochwassers (435.25m.ü.M.). Die Oberfläche reduziert oder vergrössert sich dem Wasserstand entsprechend.

 

Baukörper

Der Hauptbau ist Bindeglied zwischen Landschafs- und Siedlungsraum. Innerhalb seiner Rahmenform befinden sich drei eingeschossige Nebenbaukörper (Garderobentrakte) und der zweigeschossige Servicebau (Kasse, Restaurant...), welcher den Zugangsbereich markiert. Das  Ruderclubhaus und der Sprungturm liegen angedockt am linearen Steg.

 

Nutzung

Im zentralen Servicebau befinden sich die Restaurationsbetriebe (Restaurant, Selfservice, Kiosk) und die Kasse mit direktem Bezug zu Büro- und  Sanitätsraum. Diese Bereiche sind so angeordnet, dass sie flexibel abgetrennt und durch ein Minimum an Personal unterhalten werden können. Die Garderobentrakte (Umkleide, Haustechnik und Materiallager) befinden sich in den eingeschossigen Baukörper. Das Ruderclubhaus ist so  konzipiert, dass eine gebäudeinterne Schiffswasserung möglich ist. Über einen Laufkran werden die Boote vom Lager in den See versetzt. Der Bootssteg nimmt die verschiedenen Wasserstände auf. Der Kraft- und Aufenthaltsraum ist zum See orientiert.

 

Erschliessung

Der unter dem Gebäuderahmen durchfliessende See führt den Besucher von der Seeburgstrasse zum Haupteingangsbereich, welcher durch den zweigeschossigen Servicebau akzentuiert wird. Die zentrale Servicenutzungen (Restaurant...) und die Garderobentrakte sind links und rechts vom Eingang erschlossen. Das Galleriegeschoss und das Aussenrestaurant werden über eine interne Treppenanlage vertikal erschlossen. Optional kann ein  Aufzug eingebaut werden. Die Dachterrasse ist zusätzlich über eine betriebsunabhängige Aussentreppe zugänglich. Betriebliche Nutzungen (Anlieferung...) sind zusätzlich direkt dem Parkplatz angebunden.

 

Materialisierung Gebäude

Hauptbaukörper
-    Allseitig umlaufendes Band aus grossformatigen dunklen Natursteinplatten (Gneis Onsernone) – Betonung des Rahmens.
Nebenbaukörper
-    Allseitig verkleidet aus weissen PET-Platten mit kratzfester mattfarbiger Spezialbeschichtung – Material 100% wiederverwertbar.

 

Konstruktion Gebäude

Die Gebäude sind als Skelettbauten in Stahl konzipiert. Der zweigeschossige Servicebau, der Bereich Kraft- und Aufenthaltsraum sowie die gebäudeinternen Garderoben- und Nassräume vom Bootshaus sind gedämmt und entsprechend ganzjährig nutzbar.

 

Haustechnik

Die im Dach eingelassenen solaren Heizungspanele (geneigt Richtung Süd/West) erwärmen die Schwimmbecken und erhöhen in den Kaltmonaten die Raumtemparatur der gedämmten Räume.  

 

Aushub Seezuführung

Das Aushubvolumen wird durch Aufschüttungen der Aussenbereiche kompensiert.

 

Beleuchtung

Die transluenten, zweischaligen PET-Kuben werden durch dazwischenliegende Leuchten zu grossformatigen Lichtkörpern (Licht nach Innen und  Aussen). Bei Dämmerung sind die aktiven Nutzungsbereiche durch die Erhellung von aussen ablesbar.  

 

Zusatznutzung

Die Verlängerung der Betriebszeiten der Badeanstalt werden durch folgende Massnahmen erreicht:
-     Erwärmen der Bassins durch Heizung.
-     Aufstellen von Saunahäuschen und HotPots von Herbst bis Frühling landschaftsseitig.
-     Verschiedene Angebote zum Thema Wellness.
-     Aussersaisonale Nutzung des Landschaftsbereiches und Restaurants als Parkanlage.
-     Vermietung Galleriegeschoss und Dachterrasse für verschiedene Events.

 

Optionale Nutzung Oe Zone

Das Gesamtkonzept wird auf die optionale Fläche übertragen:
-    Vergrösserung Liegewiese.
-    Vergrösserung Parkplatz.
-    ev. Freizeitsport z.B. Minigolf, Tennis...