20 Mai '09

Spielplatz am Schulberg Wiesbaden (D)

Kategorie: Wettbewerbe

Ein Wassertropfen fällt vom Himmel auf den Schulberg und bildet das Zentrum der neuen Parkanlage auf dem Kulturpfad Wiesbaden.

 

Spielplatz am Schulberg 2. Rundgang (mit Kaspar Bucher, Künstler, Bern)

Konzept

Wasser als verbindendes Element.


Ein Wassertropfen fällt vom Himmel auf den Schulberg und bildet das Zentrum der neuen Parkanlage auf dem Kulturpfad Wiesbaden. Er fügt sich als Gesamtskulptur in die bestehende Struktur des Schulbergs ein. Die grundlegenden Elemente, wie Bäume, Wege, Topografie bleiben bestehen. Die durch den Wassertropfen neu gebildete Ebene, definiert die neue Substanz des Parks. Die Ursprünglichkeit des Ortes in Form von Topografie und Begrünung werden als Qualität erhalten und bilden die grüne Lunge des Stadtzentrums. Jung und Alt, Tourist und Wiesbadner, Einheimische und Zugewanderte treffen sich auf dem Wasser. Die Grenzen sind aufgehoben, der Wasser-Platz ist Spielraum für alle. Die auf den Pfaden verteilten Spritzer weisen den Neugierigen und Kulturinteressierten von weit her den Weg entlang der Kulturstrecke. Die äusseren Tropfen weisen auf das Ereignis auf dem Schulberg hin. Sie verdichten und formieren sich zum Zentrum hin.

 

 

Materialisierung

Der ganze Platz wird mit Tartan überzogen. Wir verwenden blauen Tartan zur Platz- und Umgebungsgestaltung. Neu gestaltete Spielgeräte, Hügel, wie eigentlich die gesamte neue Oberfläche dieser topografi sch gearteten Gesamtinstallation, werden damit überzogen. Der Tartan wird in verschiedenen Schichtstärken aufgetragen. Die elastische Oberfläche vermittelt ein Gefühl, sich auf Wasser zu bewegen und ergibt zusätzlich einen allgegenwärtigen Fall- und Aufprallschutz. Dieser kann an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Die Randabschlüsse des Belages werden leicht bombiert um die Wasserspannung aufzuzeigen. Durch die alles verbindende Oberfläche erreichen wir eine Stringenz und ein einheitliches Ganzes.

 

Spielgeräte

Verschiedene Skulpturale Spielgeräte befi nden sich im Park. Diese multifunktionalen Spielgeräte sind abstrahierte Wasserformen. Wir verzichten bewusst auf die Verwendung von realem Wasser, erreichen so eine hohe Künstlichkeit und lassen Spielraum für Eigeninterpretationen zu. An die Tartan-Wasserfläche angegliedert befinden sich drei Sandkästen, welche mit blau eingefärbtem Sand zum Burgbau animieren.

 

Beleuchtung

In der Nacht wird der Platz von Strahlern beleuchtet, welche mit Baumgurten auf circa halber Höhe in den Bäumen montiert werden. Dadurch wird das Blattwerk der Bäume auf den Boden projiziert und es entsteht durch die Bewegung der Blätter eine dynamische, wasserartige Oberflächengestaltung. Einzelne Spielgeräte wie Wasserblase, Floss, Giesskanne oder Wasserstrahl werden von innen beleuchtet. Das Grabmal wird von einem Bodenbelag aus Glasplatten umgeben (circa 1m Umfang), welches mit Leuchten von unten angestrahlt wird. Die Glasplatten sollen die Personen im Park darauf aufmerksam machen, dass das Denkmal nicht als Spielgerät, sondern als zerbrechliches Kulturgut dasteht.

 

Bepflanzung

Die Tartan-Platzfläche wird von Staudenrabatten eingefasst. So wird die Einsicht und Übersichtlichkeit des Parks gewährleistet. Das Erscheinungsbild der Pflanzendecke wird durch möglichst viel Grünanteil als Kontrast zur blauen Fläche erstellt. Vereinzelt erinnern blau blühende Stauden durch die Jahreszeiten an Wasserspritzer.