15 Aug. '12

Neumarktplatz Biel

Kategorie: Wettbewerbe

Ici c’est bien - Biel braucht einen grosszügigen, multifunktionalen Stadtplatz.

 

Ici c’est bien

Konzept

Ici c’est bien – Was Biel braucht, ist ein grosszügiger, multifunktionaler Stadtplatz. Dieser besteht mit dem Neumarktplatz schon seit einiger Zeit, wird aber durch die ungünstige Gestaltung und Nutzung der Platzfläche nicht als solcher wahrgenommen. Dies soll sich nun durch eine Neugestaltung ändern. Der neue Stadtplatz wird mit einem einheitlichen Bodenbelag aus gelbem Kalksteinbeton belegt. Das Mobiliar wird, wo dies möglich ist, so konzipiert, dass es jederzeit den jeweiligen Bedürfnissen angepasst platziert werden kann. Durch die breite Nutzungspalette des Neumarktplatzes wird eine möglichst offene Gestaltung angestrebt, welche den vielschichtigen Nutzungen jederzeit gerecht werden kann. Die gelbe Farbe des Bodenbelages und die rote Färbung des Mobiliars setzen einen klaren Akzent, welcher Bezug auf die Farben der Stadt Biel nimmt und so unverkennbar den neuen Stadtplatz auszeichnen.

 

 

Beläge

Der Neumarktplatz wird mit einem homogenen Belag aus gelbem Kalksteinbeton belegt. Dieser nimmt die naheliegende Gesteinsstruktur der Jurabergkette auf und setzt mit seiner gelben Farbe einen fröhlichen, unverkennbaren Akzent in der Bieler Innenstadt. Die Oberfläche des Betonbodens wird durch eine Sandstrahlung aufgeraut, welche die Gesteinsstruktur des Jurakalks hervorhebt. Die Neumarktstrasse und die Reitschulstrasse werden ebenfalls mit gelbem Kalksteinbeton ausgestaltet. Diese Massnahme verbindet den Platz optisch von Fassade zu Fassade und hebt die starke Zäsur der beiden zerschneidenden Strassenräume auf. Eine 15 Zentimeter hohe Aufbordung entlang der Strassenränder verhindert das ungewollte Befahren des Platzes. Der Walkeplatz wird bewusst mit einem anderen Belagsmaterial ausgestaltet, da sich dieser klar an die oberhalb liegende Altstad angliedert. Der gesamte Trottoir und Platzbereich wird mit einer grauen Natursteinpflästerung ausgestattet.

Mauern

Entlang der Kanalgasse verläuft eine 2 Meter hohe, gelbe Kalksteinbetonmauer, welche den Neumarktplatz optisch und lärmtechnisch von der stark frequentierten Strasse trennt. Auf der Seite zum Neumarktplatz hin, wird die Mauer als Wasserwand mit vorgelagertem Wasserbecken ausgestaltet. Das Wasserelement sorgt für eine kühlende Überraschung und übertönt durch das stetige Plätschern den Strassenlärm. Feine, horizontale Rillen in der Wasserwand erzeugen durch das Entstehen von Luftblasen einen einmaligen Effekt.

Mobiliar

Die Möblierung des Stadtplatzes wird so angelegt, dass diese jederzeit den jeweiligen Bedürfnissen der Nutzer angepasst werden kann. Runde Sitzmöbel mit Baumpflanztrögen schaffen angenehme Aufenthaltsbereiche und können bei Bedarf umplatziert werden. Die umliegenden Restaurants haben die Möglichkeit, ihren Betrieb auf die Platzfläche zu erweitern.

Begrünung

Die Begrünung beschränkt sich auf die Bepflanzung der Sitzmöbel mit mehrstämmigen Felsenkirschen (Prunus mahaleb), welche von Natur aus an den trockenen Jurasüdhängen gedeihen. Diese Sorgen für angenehme Aufenthaltsbereiche im Schatten und können je nach Nutzung umplatziert werden. Mit ihrer üppigen Blütentracht von April bis Mai erfreuen sie jeden Besucher. Die drei Kastanien entlang der General-Dufour-Strasse werden beibehalten und schliessen den Neumarktplatz gegen Südosten räumlich ab.

Beleuchtung

Der Neumarktplatz wird in der Nacht mit einer Seilpendelleuchte erhellt, welche lediglich die Platzfläche ausleuchtet und die Fassaden der umliegenden Häuser nicht anstrahlt. Auch hier wird auf eine möglichst offene Gestaltung geachtet und es werden bewusst keine Mastleuchten eingesetzt. Die Wasserwand wird mittels Bodeneinbauleuchten im vorgelagerten Wasserbecken illuminiert, wodurch die Luftblasen erst richtig zur Geltung kommen.

Funktionelle Elemente

Die Anlieferung und der Warenumschlag ist für die umliegenden Geschäfte jederzeit möglich. Kurzzeitparkplätze bieten sich, wenn nötig, entlang der Neumarktstrasse und der Reitschulstrasse an. Telefonkabinen, WC-Anlage und Veloabstellplätze werden entlang der Kanalgasse sowie der General-Dufour-Strasse angelegt, um die grosszügige Platzfläche möglichst wenig zu tangieren.

Etappierung

Da der geplante Kreisel voraussichtlich erst in zehn Jahren realisiert wird, sollte die Neumarktstrasse bereits beim Bau des Neumarktplatzes an die zukünftige Situation angepasst werden. Um die zweispurige Verbindung von der General-Dufour-Strasse zur Kanalgasse beizubehalten, kann der neue Mittelstreifen temporär als zweite Fahrbahn genuzt werden.