11 Juli '11

Bundesterrasse Bern

Kategorie: Wettbewerbe

Terrazza - Die Schweiz als demokratisches Vorzeigeland braucht eine offene, weitsichtige Aussenraumgestaltung.

 

Terrazza - Eine Terrasse für Alle (mit Lucet GmbH, C.Burtolf, Bern und IC Infraconsult AG, D. Morgenthaler, Bern)

Konzept

Die Bundesterrasse mit ihren Gebäuden, Seitenpassagen und Innenhöfen nimmt an prominenter Lage in der Stadt Bern und mit internationaler Ausstrahlung eine einmalige Stellung ein. Mit dem Projekt ‚TERRAZZA‘ wird diese Einmaligkeit gestärkt und es entsteht ein einheitliches Gesamtgebilde, welches dem prominenten Ort gerecht wird.

 

 

Die Schweiz als offenes, demokratisches Vorzeigeland mit dem Bundeshaus als Sitz der Landesregierung braucht eine offene, weitsichtige Aussenraumgestaltung, welche die Tugenden wie Demokratie, Neutralität und multikulturelle Gesellschaft nach aussen repräsentieren. Während der Bundesplatz als ‚Platz für alle‘ im urbanen, klar abgegrenzten Raum steht, kommt der Bundesterrasse mit ihrem Weitblick und dem Bezug zur Natur der Alpen und dem Aaretal eine andere Bedeutung zu. BesucherInnen stehen an der historischen Stadtkante, welche mit Blick auf die durchgrünte Umgebung einen starken Kontrast zur urbanen Berner Altstadt bildet. Der unterhalb der Bundesterrasse verlaufende Aarehang bettet die Bundeshäuser auf eine grüne Wolke. Diese Wirkung wird beibehalten und wo nötig gestärkt. Die Seitenpassagen der Bundeshäuser Ost und West werden gegensätzlich ausgestaltet. Diese Gegensätze polarisieren und zeigen die Grundsätze unserer Demokratie auf. In der Mitte, dem Parlamentsgebäude, werden alle Meinungen diskutiert und zu einem Konsens zusammengeführt. Die gesamte Anlage wird mit einem einheitlichen Bodenbelag aus Valser Quarzit belegt. Das Mobiliar wird, wo dies möglich ist, ebenfalls aus dem gleichen Naturstein gefertigt. Beim Flanieren über die Bundesterrasse treffen BesucherInnen auf attraktive Orte mit unterschiedlichen Themen, welche im Folgenden genauer beschrieben werden.

Parlamentsgebäude / Durchgänge

Das Parlamentsgebäude als Landmark und Herzstück der Anlage wird in der Umgebungsgestaltung nur leicht angepasst, indem die Zugänge von der Bundesgasse und dem Bundesplatz her besser lesbar gestaltet werden. Der Durchgang West wird für den Fussverkehr als Hauptzugang zur Bundesterrasse und für Besuche des Parlamentsgebäudes aufgewertet. Die Trottoirkante zur Bundesgasse wird auf 16 cm angehoben, um ungewünschtes Parkieren zu unterbinden. An Querungs- und Zufahrtsstellen wird die Trottoirkante auf 3 cm abgesenkt und die Zufahrt für Autos mit entfernbaren Absperrpfosten gesperrt. Die überflüssigen Absperrungen beim Parlamentsgebäude werden entfernt. Zwischen den Arkaden des Parlamentsgebäudes werden versenkbare Poller installiert, um die Durchfahrt für Unbefugte zu sperren. Die Parkplätze und die Anlieferung im Durchgang Ost bleiben erhalten. Das Geländer in der Mitte der grossen Treppe zur Bundesterrasse wird mit einem Rollstuhllift bestückt.

Bundeshaus West / Bernerhof

Der Innenhof des Bundeshauses West wird nur geringfügig umgestaltet. Die Rasenflächen werden aufgehoben und mit weissblühenden Hortensien (Hydrangea arborescens ‚Annabelle‘) und roten Tulpen bepflanzt. Die eigentliche Bundesterrasse wird zum attraktiven Aufenthaltsort unter Föhren mit einer grandiosen Aussicht auf die Alpen, Sitzgelegenheiten, Rasenfläche, Blumenrabatten, Spielfeldern und fragmentarischen Alpenreliefs, welches sich aus dem Bodenbelag erheben. Der Innenhof des Bernerhofes wird in seiner Form belassen. Die Passerelle, welche die Kleine Schanze mit der Bundesterrasse verbindet, wird mit dem neuen Bodenbelag und einer besseren Beleuchtung aufgewertet. Bei der vielbegangenen Treppe von der Taubenstrasse hinauf zur Kleinen Schanze und der Passarelle zur Bundesterrasse werden der Autoparkplatz und der Presscontainer entfernt, um eine übersichtlichere Situation zu schaffen. Die Seitenpassage Bernerhof / Kleine Schanze wird mit dem neuen Bodenbelag der Bundesterrasse belegt, um eine bessere Anbindung vom Bahnhof und der Stadt her zu erhalten. Optional könnte auch die Terrassenanlage der Kleinen Schanze durch Verlegen des neuen Bodenbelages besser in die Gesamtanlage der Bundesterrasse integriert werden. Die Seitenpassage Bernerhof, welche die Stadt mit der Bundesterrasse verbindet, wird ebenfalls mit dem neuen Bodenbelag ausgestattet. Die drei Alleebäume an der Stirnseite zur Bundesgasse werden entfernt, um den Zugang zur Bundesterrasse übersichtlicher zu gestalten. Die Kunstinstallation ‚Das Gleichgewicht der Dinge‘ wird beibehalten, die Randsteine werden erneuert. Die drei Behindertenparkplätze werden belassen, die Velo- und Motorradparkplätze werden verringert.

Bundeshaus Ost / Bellevue Palace

Der Innenhof des Bundeshauses Ost wird ähnlich dem Innenhof Bundeshaus West gestaltet. Die Kopfsteinpflästerung wird erneuert und ein Natursteinbelag führt entlang der Gebäudefassade. Die Pflasterfläche wird bis auf das Trottoir ausgedehnt und mit Poller und Kette zur Kochergasse hin bestückt (analog Bundeshaus West). Die beiden Grünflächen werden in der Form leicht vergrössert und mit weissblühenden Hortensien (Hydrangea arborescens ‚Annabelle‘) und roten Tulpen bepflanzt. Die Velounterstände werden aufgehoben und die seitlichen Zugänge mit versenkbaren Pollern bestückt. Die Seitenpassage Bellevue Palace als unattraktiver Ort wird von Parkierungsflächen befreit (Ersatzparkplätze im Casinoparking). Die imposante Aussicht auf Marzili und Aare am unteren Ende der Passage wird in Zukunft als attraktiver Aufenthaltsort eine wichtige Station auf der Bundesterrasse sein. Die neue Kunstinstallation ‚Der Fluss der Dinge‘ spielt mit der natürlichen Topografie des Geländes und steht mit einem artifiziellen Flusslauf im Kontrast zum Kunstobjekt ‚Das Gleichgewicht der Dinge‘ in der Seitenpassage des Bernerhofes. Die 3 cm tiefe und circa 50-80 cm breite Rinne ist mit Fahrzeugen überfahrbar. Durch Betätigung eines Fussschalters am oberen und unteren Ende des Flusslaufes, wird dieser für kurze Zeit mit Wasser bespielt.Die Zulieferung zum Bellevue wird weiterhin gewährleistet. Die Passerelle, welche zum Casinoplatz hin verbindet, wird mit dem neuen Bodenbelag und der neuen Beleuchtung deutlich aufgewertet. Optional könnte auch der untere Teil der Münzterrasse durch Verlegen des neuen Bodenbelages besser in die Gesamtanlage der Bundesterrasse integriert werden.

Bundesgärtnerei / Vananzhalde

Die Vanazhalde mit Bundesgärtnerei wird weitgehend in ihrer heutigen Form belassen. Wo nötig beziehungsweise möglich wird der bestehende Grüngürtel mit naturnahen Gehölzen bestückt, ohne dabei die Aussicht von der Bundesterrasse zu schmälern. Die Bundesgärtnerei wird wo nötig durch einen transparenten Zaun abgesperrt, um das Eindringen von ungebetenen Gästen zu unterbinden.

Beläge

Die Beläge um die Bundeshäuser nehmen eine wichtige Funktion als prägende Elemente der Umgebungsgestaltung war. Die Beläge rund um die Terrassenanlage der Bundeshäuser werden mit einem Naturstein-Hartbelag aus sandgestrahltem Valser Quarzit belegt. Dieses Material wurde schon für den Bundesplatz verwendet und findet nun als qualitativ und ästhetisch hochstehendes Material seine Fortsetzung im Aussenraum der Bundeshäuser. Die neue Belagsfläche erstreckt sich von der Trottoirkante Bundesgasse-Kochergasse bis zur Mauer der Bundesterrasse, um den einmaligen Ort möglichst nahe an die Stadt zu bringen und den Aussenraum durch den einheitlichen Bodenbelag klar auszuzeichnen. Die Natursteinplatten werden in Bahnen von 40, 60 und 80 cm Breite verlegt. Auf der Längsseite werden die Platten mit einer Fuge von 5mm (verfüllt mit Fugenmörtel) ausgebildet. Die Breitseite wird gestossen verlegt (ohne Fuge). Die langgezogenen Bahnen übernehmen zusätzlich die Funktion der Wegleitung entlang der Alpenquai-Promenade. Im Innenhof des Bundeshauses West werden die im Jahre 2010 sanierten Bodenbeläge belassen. Die Kopfsteinpflästerung im Innenhof des Bundeshauses Ost wird saniert und analog dem Bundeshaus West bis an die Trottoirkante geführt. Entlang der Fassade wird ein Natursteinband aus Bodenplatten angelegt.

Begrünung

Der Baum- und Strauchbestand im Aarehang unterhalb der Bundesterrasse nimmt eine wichtige Stellung im Gesamterscheinungsbild der Bundeshäuser ein. Der momentane Bestand wird belassen und wo nötig ergänzt bzw. ausgewechselt. Für die Bepflanzung werden einheimische Sträucher und Bäume verwendet, welche sich ökologisch in den besonderen Standort des Aarehangs integrieren und das grüne Band verstärken, ohne dabei die Aussicht von der Bundesterrasse aus zu schmälern. Die Rosskastanienbäume auf der Bundesterrasse werden durch einheimische, robuste und schnittverträgliche Sommer-Linden (Tilia platyphyllos) ersetzt, da die Rosskastanien seit einiger Zeit stark von Miniermotte und Blattbräune befallen werden. Dieser Befall führt dazu, dass die Rosskastanie bereits im Sommer braune Blätter hat und nur mit chemischen Spritzmitteln behandelt werden kann. Auf den Platzbereichen vor den Bundeshäusern Ost und West werden je drei Föhren (Pinus sylvestris) gepflanzt. Diese Nadelgehölze stehen im Kontrast zu den Laubbäumen, spenden Schatten und wiederspiegeln das Thema der Alpen an diesen Standorten. Durch ihren hohen Stamm mit dekorativer Baumrinde und relativ kleiner, durchlässiger Baumkrone unterstützen sie die einmalige Atmosphäre dieser beiden wichtigen Orte, ohne dabei die Gebäudefassaden im Hintergrund zu verdecken. Auf dem Raster der Natursteinplatten werden langgezogene Staudenrabatten mit Alpenflora oder Wechselflor angelegt. Diese nehmen die Tradition der floralen Elemente auf und sorgen für jahreszeitliche Abwechslung. Die Rasenflächen der Innenhöfe Bundeshaus Ost und West werden aufgehoben und stattdessen mit weissblühenden Hortensien (Hydrangea arborescens ‚Annabelle‘) und roten Tulpen bepflanzt. Das Rot der Tulpen im Frühjahr und das elegante Weiss der Hortensien ab Juni bis September werten die beiden Innenhöfe durch eine üppige Blütenpracht auf. Während der Wintermonate sind die getrockneten, mit Frost-Tau überzogen Blütenstände, ein willkommener Blickfang. Die Baumscheiben auf den Natursteinbelägen werden nach den Vorgaben der Stadt Bern gebaut. Die grosszügige Baumgrube wird mit einem Stahlrahmen gefasst, in welchem der Bodenbelag ohne Unterbruch weitergeführt wird. Die Fugen zwischen den Bodenplatten werden in diesem Bereich offengelassen, damit der Baum ausreichend mit Wasser versorgt wird.

Mobiliar

Die Möblierung des Aussenraumes wird soweit möglich aus Valser Quarzit gefertigt. Das Mobiliar erhebt sich aus den Bodenbelägen und wird ähnlich der Alpenkette zum topografischen Element. Sitzbänke, Abfalleimer und Spielkisten werden ebenfalls aus spaltrauhem Valser Quarzit gefertigt. Holzabdeckungen für Sitzbänke und Spielkisten werden aus Thermowood-Föhre gefertigt, welches sich in der Praxis als sinnvolle Alternative zu Tropenholz bewährt hat. Die Abfalleimer aus Metall werden in eine runde Aussparung im Natursteinblock eingesetzt und können so problemlos geleert werden. Alle Absperrpfosten und versenkbaren Poller werden aus hochwertigem Chromstahl gefertigt. Die modularen Beleuchtungsstelen ragen direkt aus den Bodenplatten und sind aus anthrazitfarbigen Stahlrohren gefertigt. Auf der Bundeskanzel befinden sich drei kugelförmige Fernrohre zum Bestaunen des Alpenpanoramas, die, auf einen Gipfel gerichtet, den Namen des Gipfels aussen an der Kugel anzeigen (Fernrohrtyp wie auf der Rigi).

Signaletik

Das heutige signaletische Konzept ist uneinheitlich, lückenhaft und nicht auf die Nutzungskategorien abgestimmt. Es existieren drei verschiedene Wegleitsysteme mit unterschiedlicher Formensprache: das dunkelgrüne städtische Fusswegleitsystem (deutsch; statisch), das Informationssystem für BundeshausbesucherInnen (3 Amtssprachen, englisch; dynamisch) sowie kleine, weisse Wegweiser zur Jugendherberge (Zugang Seitenpassage Bernerhof, Vananzhalde). Es fehlt ein Leitsystem, das auf der Bundesterrasse über weitere Fusswegziele orientiert (z.B. ‚Kleine Schanze’, ‚Marzili’, ‚Casinoplatz’ oder ‚Kirchenfeldbrücke’), weshalb die Bundesterrasse nicht als attraktive und verkehrsfreie Fusswegverbindung erkannt wird. Zudem gibt es weitere Informationen in unterschiedlicher Formensprache: Informationen zur weltweiten Schweizerischen Präsenz (3 Amtssprachen, englisch), Informationen zum Bundeshaus auf der Bundesterrasse Ost (deutsch, französisch, englisch), Informationstafeln als Parkordnung zur Parkanlage ‚Bundeshaus – Kleine Schanze’ (deutsch) sowie die Panoramatafel auf der Bundeskanzel. Informationen zu künstlerischen Interventionen oder Installationen (Steingruppe ‚Das Gleichgewicht der Dinge’, Meteostation) fehlen dagegen vollständig. Mit dem neuen Signaletik-Konzept werden nun sämtliche Nutzergruppen angesprochen. Zudem wird die signaletische Sprache vereinheitlicht, indem in Wegführung (deutsch) und Zusatzinformationen (3 Amtssprachen, englisch) unterschieden werden. Die Wegführung wird auf Stelen / Wegweisern, Zusatzinformationen am Fundament / an der Wand der jeweiligen Standorte angebracht. Das städtische Wegleitsystem wird zusätzlich auf der Bundesterrasse und deren Zugängen installiert und durch weiterführende Fusswegziele ergänzt. Das dynamische Informationssystem für BundeshausbesucherInnen wird mit verbesserter Zielbestätigung beim Eingang zum Parlamentsgebäude ergänzt und in seinem Erscheinungsbild nach den Vorgaben CD / CI Bund gestaltet (Beschriftung: 3 Amtssprachen, englisch). Informationen zur Bedeutung der Gesamtanlage ‚Bundeshaus’ werden gebäudenah vermittelt (Stelen / Infotafel am Gebäude; 3 Amtssprachen, englisch; Layout: gem. CD / CI Bund). Informationen zu Installationen (z.B. ‚Das Gleichgewicht der Dinge’, neue Installation ‚Der Fluss der Dinge’, Meteostation) erfolgen am Sockel der Baute in Siebdrucktechnik (3 Amtssprachen, englisch). Das Alpenpanorama wird mit als Sitzbänke modellierten Skulpturen auf der Bundeskanzel dargestellt und zudem mit drei Fernrohrkugeln eingefangen.

Beleuchtung

Mit der letzten Sanierung des Parlamentsgebäudes wurde die Beleuchtung des Zentralbaus erneuert. Diese Beleuchtung geht stark auf die Architektur ein und unterstützt deren Wirkung bei Nacht. Es ist zu untersuchen, ob die eingesetzten Leuchtmittel bezüglich Energie und Unterhalt optimiert werden können. Zudem sind die zu hohen Leuchtdichten der Stützen an der Südfassade durch den Einsatz geeigneter Mittel leicht zu reduzieren. Neben dem weitgehend ausgewogen beleuchteten Zentralbau treten die flankierenden Gebäude Bundeshaus West und Bundeshaus Ost durch ihre rhythmisierende Beleuchtung zurück. Die Bundeshäuser West und Ost ergänzen das nächtliche Gesamtpanorama adäquat und führen die Fassade des Parlamentsgebäudes in angepasster Form weiter. Die Plastizität der Bundeshäuser West und Ost wird über das Zeigen der vertikalen Fassadensprünge ausgezeichnet. Durch das Betonen der Fassadenkanten behält das Haus seine Attraktivität aus verschiedenen Betrachtungswinkeln. Die Beleuchtung der Fassaden erfolgt frontal durch gerichtete LED-Strahler. Damit wird die Lichtverschmutzung reduziert und die Systemeffizienz durch die Fokussierung gesteigert. Lichtschimmer aus den vorgelagerten Balkonen der Zentralbauten unterstützen die Plastizität und bilden mit dem opulenten Parlamentsgebäude drei Fokuspunkte im nächtlichen Panorama. Das verwendete Beleuchtungsmobiliar besteht aus formal zurückhaltenden Kandelabern. Das modulare System aus Zylindern kann unterschiedliche Beleuchtungsaufgaben erfüllen, ohne das Erscheinungsbild zu verändern. Um die Orientierung entlang des Alpenquais zu verbessern und den Aufenthalt auf der Terrasse angenehmer zu gestalten, besteht dieses modulare System aus Fassadenstrahlern und funktionalem Licht. Dabei sind die Gleichmässigkeit der horizontalen Ausleuchtung und die vertikale Leuchtdichte zu beachten. Das bestehende Leuchtenmobiliar, auch an der Vananzhalde, wird durch das neue System ersetzt. Die Passagen Bellevue Palace und Bernerhof werden lichttechnisch ergänzt, um dem Sicherheitsgefühl gerecht zu werden. Das gesamte Panorama ist mit einer durchgehenden Stützmauer gefasst. Dieser Sockel wird in der Nacht mit Kunstlicht hervorgehoben. Die vorgelagerte Vegetation deckt den Sockel teilweise ab, durch die vorhandenen Lücken wird er spürbar. Die Bundesbauten präsentieren sich aus der Ferne als gefasste Einheit. Durch die bewusst kühle Lichtfarbe zeigt sich die Vegetation im besonderen Gegenlicht. Das neue Leuchtenmobiliar wird auch in den bestehenden Höfen der Bundesbauten angewendet. Die Fassaden werden bewusst zurückhaltend aber gleichmässig beleuchtet.

Parkierung für MIV und Velo

Die Parkierungsflächen für Autos werden auf ein Minimum reduziert. Insbesondere werden die Parkplätze zwischen Casino und Bundeshaus Ost vollständig entfernt. Als Ersatzstandort dient das angrenzende, öffentliche Casinoparking. Die gesamte Anlage soll in erster Linie für den Fussverkehr attraktiv sein. Die Veloparkplätze werden ebenfalls reduziert. Pro Gebäude werden 5-10 Veloabstellplätze angeboten. Durch die Anhebung der Trottoirkante entlang von Bundes- und Kochergasse wird das Parkieren durch Autos verhindert. Die Seitenpassagen und Innenhöfe werden mittels versenkbaren Pollern und Absperrpfosten geschlossen.

Unterhalt / Betrieb

Die Natursteinbeläge und das Mobiliar aus Valser Quarzit sind unterhaltsarm, pflegeleicht, robust und langlebig. Durch ihre natürliche Schönheit sind sie bestens geeignet, der Umgebung des Bundeshauses eine besondere Eleganz zu verleihen. Die Schneeräumung kann während der Wintermonate problemlos erledigt werden. Bei der Pflanzenwahl werden schnittverträgliche, gesunde Bäume gewählt. Die übrigen Grünflächen können ohne grossen Aufwand durch die Bundesgärtnerei gepflegt werden. Die zeitlich begrenzte Teilschliessung der Anlage an den vorgesehenen Orten wird mit einem einfachen, mobilen System der Firma SecuFence ermöglicht. Dieses System hat sich im Alltag bewährt (Beispiel Wankdorfstadion) und kann kostengünstig und unauffällig montiert werden. Die Anlage wird so nicht durch aufwendige Tor- oder Schliessanlagen verunstaltet. Falls die Anlage täglich geschlossen werden müsste, würden wir ein System empfehlen, welches hydraulisch im Boden versenkt werden könnte. Aus Kostengründen haben wir aber auf ein solches System verzichtet. Beim Abgang von der Bundesterrasse zum Bundesrain wird eine neue Toilettenanlage plaziert. Diese stört die Aussicht nicht, liegt zentral und ist für behinderte Menschen leicht zugänglich. Die Anlieferung zu den verschiedenen Gebäuden ist jederzeit möglich. Die Entsorgung der Abfälle wird durch eine ausreichende Anzahl an Abfallbehältern und guter Zugänglichkeit gewährleistet. Bei einem Brandfall können Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge jederzeit und überall anfahren, die notwendigen Fahrzeuge plazieren und Rettungsmassnahmen ergreifen. Für die Nutzungs- und Betriebssicherheit der gesamten Anlage sorgen ausreichende Beleuchtung, temporäre Schliessung der Anlage und Nachtwächter.